Wohnanlage Großenhainer Straße, Meißen

Ort | Großenhainer Straße 125-137, 01662 Meißen

Bauherr | SEEG Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsgesellschaft Meißen mbH

Ausführungsfirma | Baufirma Heiko Weder

Planung, Baubetreuung | 2020-2023

Ausführung | 2022-2023

Fläche | 4.455 m²

Das zeilenförmige Gebäude mit seinen Außenanlagen ist Teil der 1929-1932 errichteten sogenannten GEWOG-Siedlung oder Jahrtausendsiedlung. Das Gebäude wie auch die umliegende Gartenanlage des Architekten Hans Waloschek steht unter Denkmalschutz. In der Denkmalcharakteristik wird die Siedlung im Bauhausstil, mit Hecken als Einfriedung der Vorgärten und umgebender gärtnerisch gestalteter Freifläche (Gartendenkmal) als städtebaulich, künstlerisch und baugeschichtlich von Bedeutung und als eine der seltenen Bauten der klassischen Moderne in Meißen hervorgehoben.

Die SEEG Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsgesellschaft Meißen mbH beabsichtigt die Außenanlagen der vorhandenen Wohngebäude grundlegend zu sanieren und behutsam den zeitgemäßen Nutzungsansprüchen anzupassen. Gestalterisches Anliegen ist es, die linearen Wege- und Heckenstrukturen zu übernehmen und neue Funktionen in dieses Konzept einzubinden. So führen die Zugangswege zu den Hauseingängen vom Fußweg an der Großenhainer Straße parallel jeweils mittig auf die 7 Hauseingänge. Verbindungswege werden mit einem kleinen Abstellplatz für Fahrräder, Kinderwagen etc. erweitert. An den Zufahrten flankieren neu gepflanzte Hecken entsprechend der benachbarten Quartiere die Fahrwege und binden die neuen Müllplätze ein. Die Müllplätze auf der Gartenseite entfallen. Weitere parallel zum Gebäude verlaufende Hecken bieten einen Sichtschutz zu den Abstellflächen von der Großenhainer Straße. Auf diese Gestaltung zur Entstehungszeit wird mit der Pflanzung einer Baumreihe von kleinkronigen Bäumen eingegangen. Hofseitig wird der vorhandene Wohnweg erhalten. Die Asphaltdecke wird aufgenommen und entlang des Gebäudes ein schmaler Streifen mit einer Pflasterung im Traufbereich versehen. Die verschieden tiefen Nischen in der vorhandenen Heckenstruktur werden vereinheitlicht. Hierbei steht im Mittelpunkt der Überlegung eine durchgehende Heckenflucht aufzunehmen. Im wiederkehrenden Rhythmus werden Durchgänge zu 3 Sitzbereichen vorgesehen. Hierfür ist geplant, in die vorhandenen Rasenflächen in linearer Flucht Trittplatten zu verlegen, die übermäht werden können. Die Zugänge der Rasenwege werden flankiert von Hecken, Stauden- und Strauchpflanzungen. Die Artenauswahl der Rabatten lehnt sich an die Tradition der in den 1920er und 1930er-Jahren entstandenen Züchtungen und Gestaltungsansätzen des bekannten Staudenzüchters und Gartenpoeten Karl Foerster in Potsdam Bornim an. Dieser Charakter wird auch auf den Rabatten entlang der Fassade und den Verbindungswegen im Eingangsbereich an der Ostseite verfolgt. Hofseitig erfolgte im wiederkehrenden Rhythmus die Einordnung von Parkplätzen in Heckenquartieren. Jedes Quartier erhält eine Pflanzfläche mit einer Heisterpflanzung. Ein Spielbereich zum Thema „Verstecken hinter den Hecken“ für Kinder ab 5 Jahren wird in einem sonnigen Bereich östlich der Bäume eingeordnet.  In einem kleinen Heckengarten können die Kinder einem Parcours aus Balancier- und Seilelementen folgen. Der sehr landschaftlich anmutende Gartenteil hinter der Hecke wird mit einer Gehölzpflanzung ergänzt. Eine höhengestufte Pflanzung von Großsträuchern, Sträuchern sowie bodendeckenden Gehölzen greift den Charakter dieses Gartenteils auf.